Taufstelle | LogIn |
Biblische Zeit |
Im Neuen Testament werden, so weit ein Taufort erkennbar ist,
ausschließlich Taufen an fließenden Gewässern im Freien berichtet. Die
frühchristliche Lehrschrift Didache (um 120 n.Chr.) kennt die Taufe durch
Gießen mit warmem Wasser über den Kopf, bevorzugt aber das Taufen in fließendem
kaltem Wasser. |
Seit 4. Jahrhdt. |
Frühchristliche Baptisterien (Taufkapellen) entstehen als achteckige Bauten neben der Basilika. Anfangs wurden Täuflinge im Taufbecken möglicherweise ganz untergetaucht. Schon bald wurden die Täuflinge stehend mit Wasser übergossen. Die Taufkapelle stand außerhalb der Kirche oder angebaut an diese, da in die Kirche (oder Bereiche derselben) nur Getaufte hinein durften und möglicherweise um der Intimität willen, wenn nackt getauft wurde. |
Seit 8. Jahrhdt. |
Mit Normalisierung der Säuglingstaufe (kirchliche Vorschrift Ende des 8. Jh.) entstanden Taufbecken mit einem Fassungsvermögen von 150 bis 180 Litern, manchmal auch größer. Es ist damit zu rechnen, dass das Wasser nicht in den Naturstein gefüllt wurde, sondern dass es Blechauskleidungen gab. Häufig wurde auch ein abschließbarer Deckel über dem Taufstein angebracht. |
Barock (18. Jh.) |
Die flache Taufschale ist inzwischen der Normalfall. Neue Taufsteine
werden für die Verwendung einer obenauf zu stellenden Taufschale hergestellt. |
Moderne |
In den letzten Jahrhunderten gab es keine typologische Weiterentwicklung
mehr. |
8 Ecken |
Meistens als Zahl der Schöpfungstage + 1 interpretiert. Der zusätzliche Tag kann mit dem Beginn der Neuschöpfung mit der Auferstehung Jesu Christi identifiziert werden oder mit der Neuschöpfung am Jüngsten Tage. Die Achtzahl ergibt sich außerdem als Vermittlung aus dem Viereck als Symbol der Materie (und der Himmelsrichtungen des Raumes) und dem Kreis als Symbol des Geistes. Acht Tage nach der Auferstehung erschien Jesus den Jüngern neuerlich, acht Menschen überlebten in der Arche Noahs. |
24 = 3 x 8 |
Dreiteilungen an Seiten eines Achtecks ergeben die 24, die als Vollzahl für das Volk Gottes aus 12 Stämmen Israels und 12 Aposteln im Neuen Bund steht. Ein entsprechender, gesteigerter Bezug kann auch für die 48 gesehen werden (Sechsteilung der Achteckseiten). |
40 = 5 x 8 |
Fünfteilungen an Seiten eines Achtecks ergeben die 40, die in der Bibel häufig für besondere Zeiten vorkommen (40 Jahre Wüstenwanderung, 40 Tage fasten, usw.). |
Dreizahl 3 |
Symbol für die Dreieinigkeit: getauft wird auf den Namen des dreieinigen Gottes (mit Mt.28,19). |
Kreuz |
Manche Taufstellen haben Kreuzform um die Getauften entsprechend Römer 6 in das Sterben mit Christus und sein Auferstehen hineinzunehmen. |
Taube |
Symbol für den Heiligen Geist. Bei Jesu Taufe: Siehe, da tat sich ihm der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen. Matthäus 3,16 |
Feuer |
Feuerflammen sind das Symbol des Heiligen Geistes in der Pfingstgeschichte, dem Tag der über 3000 Taufen in Jerusalem (Apostelgeschichte 2, 41). Es erschienen ihnen Zungen zerteilt wie von Feuer; und der Heilige Geist setzte sich auf einen jeden von ihnen. Apostelgeschichte 2,3 |
Brunnen |
Brunnen waren in der Antike stets Quellorte. Der Brunnen steht
metaphorisch auch für die Quelle. In Norddeutschland nennt man das Taufbecken
Fünte (von lateinisch fons = Brunnen). |
Kelch |
Ein Kelch lässt an das Abendmahl denken. Bei Blumenkelch-Attributen wird Auferstehungsmetaphorik wirksam (aufblühen, neues Leben, Frühjahr/Ostern). |
Schale |
Die Schale fängt typischerweise Wasser auf wie eine hohle Hand. Sie
bedeutet metaphorisch Empfangen (entspricht theologisch der Taufgnade). Außerdem
lässt die Schale an den „römischen Brunnen“ denken, dessen untereinander
liegende Schalen jeweils durch Ãœberfließen einander füllen und so empfangen und
weitergeben. |
Bad |
An das Bad können Details wie Fliesen erinnern, ggf. blau getönt, oder
Armaturen (Abflusshahn, Ãœberlauf, Handläufe). |
Rund / Kreis |
Die runde Form ergibt sich natürlich als funktionalste Gefäßform (Eimer). Als symbolische Form ist sie konzentrierend, bildet einen zentralen Mittelpunkt. Im Unterschied zum längsgerichteten Kirchenraum mit seiner Ausrichtung auf Wort und Altarsakrament konzentriert sich der Taufort auf die Gegenwart Gottes in der Taufe. |
Krone |
Im Neuen Testament wird den Treuen die Krone des Lebens (Siegeskranz)
verheißen. |
Arche |
Sinnbild für Rettung durch Gott durch tödliches Wasser hindurch (1. Mose
6-8). Zeichen der bleibenden Treue Gottes nach der Sintflutgeschichte wurde der
Regenbogen. |
Fisch |
Jesus verbindet die Berufung der ersten Jünger mit der Verheißung, sie zu
Menschenfischern zu machen: Die Mission ist vergleichbar mit einer großen
Fischernte (vgl. Joh.21,4-11). |
Namen |
Mit Bezug zu einem Satz Jesu zu den Namen im Buch des Lebens: |
Hirte |
Jesus als der Gute Hirte kennt seine Schafe (mit Namen): |
Personen |
a) Johannes der Täufer
b) Mose
c) David (Psalmdichter)
d) Josua
e) Jona, der im Fisch durch das Wasser hindurch gerettet wurde.
f) Jeremia
g) Jesaja |
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