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Eingebaute Gemeinderäume und "Winterkirchen" | Autor: gs |
In vielen Kirchen ist es heute so, dass die Räume für die gottesdienstliche
Gemeinde zu groß sind. Die Gemeinde verliert sich im Raum, ganz abgesehen von
den enormen Heizkosten im Winter.
Verschiedene Kirchengemeinden haben aus
diesem Anlass Wege gesucht und gefunden, das Kirchengebäude dieser Situation
anzupassen. Zu Grunde liegt die Einsicht, dass das Kirchengebäude für die
Gemeinde hohe Priorität hat. Der Gottesdienst soll, wenn irgend möglich, dort
stattfinden. Gemeindehäuser besitzen demgegenüber weniger Gewicht. Wenn nun an
den Raumkosten gespart werden muss, dann verlegen Gemeinden lieber das
Gemeindehaus in das Kirchengebäude als den Gottesdienst ins Gemeindehaus.
Erreicht wird diese Zielrichtung, wenn der große Kirchenraum durch geschickte
Abteilungen in kleinere Raumeinheiten geteilt werden kann. Das kann (und soll
nach Möglichkeit) so geschehen, dass die Wirkung des Gesamtraumes nicht verloren
geht, sondern in die Einzelräume hinein wahrnehmbar bleibt. Durch flexible
Raumtrennwände kann dann für eine große Feiergemeinde der große Raum wieder
hergestellt werden.
Eine kleinere Maßnahme, die aber in dieselbe Richtung
zielt, ist der Einbau einer so genannten "Winterkirche" in
den Kirchenraum. Sie ist dafür gedacht, in der Zeit der Heizperiode für den
Gottesdienst eine kleinere, leicht beheizbare Raumeinheit zur Verfügung zu
stellen, die durch größtmögliche Transparenz das Gefühl vermittelt, dass der
Gottesdienst wie sonst in der Kirche stattfindet.
Download:
Umgang mit zu großen
Räumen, Arbeitsgruppe der DBK 2005, pdf-Datei
(113 kB).
Im Folgenden einige Beispiele für eingebaute Gemeinderäume und
Winterkirchen.
Ein frühes Beispiel aus Württemberg findet sich in Güglingen :
Besonders bekannt geworden ist das Beispiel einer Großstadtkirche in Berlin:
Heiligkreuz. Dort wurden Räume der Diakonie im Dach eingebaut.
Der Kirchenraum selbst wurde durch Stahl-Glas-Konstruktionen in verschiedene
Raumteile aufgeteilt.
Manchmal bietet sich für eine Winterkirche das Seitenschiff, der Raum
unter der Empore, der Chor oder ein anderer ohnehin etwas abgetrennter
Raumteil an: Beispiel Rossow.
In Ichtershausen wurde ein teilweise fehlendes Seitenschiff als
Winterkirche wieder auf- bzw. angebaut.
In Parchim wurde eine Ganzglas-Winterkirche in den Raum
eingefügt, die dank rahmenloser Bauweise (Ing. Neu
) den Gesamtraum weit gehend ungestört erhält.
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