Ambo | LogIn |
Geschichte
Das Wort Ambo stammt vom
griechischen Verb anabaino bzw. ambao ("erhöhen"). Er
bezeichnet einen erhöhten Ort, der zur Lesung und Ansprache eingerichtet ist.
Neben den biblischen Lesungen wurde von hier aus auch der Psalm gesungen. Im
4.Jh. ist der Ambo als Predigtort belegt: Der predigende Bischof predigt nicht
von seiner Kathedra im Scheitel der Kirche aus, sondern näher bei der Gemeinde
vom Ambo, auf den gegebenenfalls eine transportable Kathedra gestellt
wird.
"Im 12. Jahrhundert trat neben den Ambo der Lettner, dessen Funktion
primär, wie die Bezeichnung lectorium
ausweist,
Lese- (und Predigt-)Stelle ist, sekundür Trennung zwischen Laien im Schiff und Klerikern
im Chorraum" (Poscharsky 1988).
Funktion
Im katholischen Kirchenbau hat der Ambo gewichtige Funktion für die Lesung
des Evangeliums. Ein evangelischer Kirchenraum braucht nicht notwendig einen
Ambo. Lesungen können genauso mit der Bibel in der Hand durchgeführt
werden.
Im protestantischen Kirchenbau ist ein Ambo als Lesepult unter
praktisch-funktionalen Aspekten zu sehen. Im Gottesdienst werden Texte
vorgetragen und dazu ist es hilfreich, wenn eine Ablagefläche vorhanden ist und
wenn Sprecherin oder Sprecher sich an einem feststehenden Element im Raum
orientieren können.
Gestalterische Vorteile ergeben
sich, wenn im Lesepult ein Mikrofon integriert ist und wenn eine Beleuchtung der
Textvorlage eingebaut ist. Durch die Reflektion an der Textvorlage kann meistens
auch das Gesicht der/des Sprechenden aufgehellt werden und sein Sprechen dadurch
ablesbarer werden.
Gestaltung
Das Lesepult kann künstlerisch gestaltet sein.
Eventuell trägt es einen Schmuck, der auch nach den liturgischen Farben des
Kirchenjahres angepasst werden kann.
Die Höhe des Lesepultes ist im Idealfall
verstellbar. Ein bewährtes Maß für Erwachsene sind 95 cm von der Standebene
bis zur Ablage. Die Ablage sollte schräggestellt sein (ca. 15°) und das Ablegen
eines Ordners für A4-Papierformate ermöglichen, d.h. ca. 45 cm breit und 33 cm
hoch sein.
Den Sprechenden hilft es, wenn das Pult unten nicht zu
durchsichtig ist.
Bei eingebauten Mikrofonen ist auf eine gute Schalldämpfung
zu achten, damit nicht jedes Klopfen am Lesepult als dumpfer Knall laut
wird.
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