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Printmedien im Kirchenraum Autor: gs

Printmedien können auf vielfältige Weise Menschen den Kirchenraum erschließen helfen. Leichter als Personal vor Ort sind sie dauerhaft verfügbar zu machen. Printmedien sind "Aushängeschilder" nicht nur für das Kirchengebäude, sondern auch die Gemeinde, zu der es gehört. Die gemeinsame Konzipierung und Erstellung einer solchen "Visitenkarte" kann eine neue Gemeindegruppe oder kirchenraumpädagogische Arbeit begründen. So wird sie Teil des geistlichen Lebens in der Gemeinde.

Für die Besucher der Kirche sind Printmedien wichtig, weil sie es erlauben, den Raum selbst und in Stille zu erschließen. Printmedien können als verlässlich gelten, da ihr Sosein und ihr Vorhandensein in der Regel auf einem Konsens von Verantwortlichen beruht. Schließlich können Printmedien auch als Erinnerung an den Raum mit hinaus genommen werden.

Nachteile von Printmedien sind die oft hohen Kosten, die zumindest vorfinanziert werden müssen. Zu bedenken sind auch die Gefahren des vorzeitigen Veraltens. Wo es um rein informative Medien geht, bietet es sich daher an, eine laufend aktualisierte elektronische Version zu haben, die selbst ausgedruckt ggf. geheftet werden kann (Kirchenfaltblatt, Wegweiser, Info-Ordner). Die elektronische Version kann auch leicht im Internet zum Download bereit gehalten werden (vorzugsweise als pdf-Datei).

Der "klassische Kirchenführer" ist bekannt als Heft ca. DIN A 6, als farbiger Kunstdruck mit 16 bis 32 Seiten. Diese Dokumentation mit kunstgeschichtlichem Schwerpunkt behält ihre Bedeutung. Vom kirchenraumpädagogischen Ansatz her entstehen jedoch zunehmend andere Medien, die mehr das eigene Entdecken, spirituelle und meditative Zugänge suchen sowie neue Zielgruppen wie Kinder oder Jugendliche im Blick haben. Zur Konzeption eines Kirchenführers gehört daher der Überblick über die möglichen Formen: Typologie.

Was wollen wir mit einem "Kirchenführer" erreichen? (Ziele)

Die Arbeit an einer Kirchenpublikation erfordert zuerst eine Verständigung über die Ziele, die mit ihr erreicht werden sollen. Keine der Möglichkeiten erreicht alle Ziele. Bei verschiedenen Zielen muss auch an verschiedene Medien gedacht werden.

Einladung
 Lust auf den Raum machen
 Einladung zur Besichtigung/näheren Hinsehen/längerem Verweilen
Einladung zum Gottesdienst und in die Gemeinde (s.u.)

Hilfe
Orientierung im Gebäude (Eingang, Ausgänge, Info, WC, Ruhezonen, spirituelle Angebote)
Hilfe zur selbstständigen Erkundung der Kirche
Beschreibung eines idealtypischen Weges durch die Kirche
Kinder beschäftigen

Information
 Grundinformation über den Bau
 Erklärungen
 Dokumentation des aktuellen Kirchengebäudes (auch für spätere Generationen)
 Erinnerungshilfe zum Mitnehmen (Bild und Information)
 Bibelkenntnis vermitteln
 Wissen über sakrale Kunst
 Glaubensinformation
 Gebrauchsanleitung: wie geht man mit einer Kirche um?

Vertiefung
 Hinführung zu vertieftem Erleben
Fragen aufwerfen mit dem Hinweis, wie man ihnen nachgehen kann
 Angebot zur Meditation
 Einladung zum Gebet

Praktisches
Spendenhinweis oder Bitte
 Geschenk (innerhalb der Kirchengemeinde, auch für Verwandtschaft etc.)
 Festschrift
 Werbung eindrucken?
 Gemeindeaufbau (durch die Bildung einer neuen Arbeitsgruppe)
 Brücke zur Bürgergemeinde (umgekehrt: Zuschuss), Einbeziehen von Geschichtsverein etc.

Einladung zum Gottesdienst und zur Gemeinde
 Gemeindewegweiser (stellt die Menschen vor und die Gemeinde, die die Kirche belebt)
Kinderfreundlichkeit zeigen

Idealtypischer Prozess zur Erstellung

-- Vorüberlegungen wecken Interesse in der Gemeinde.
-- Die Gemeindeleitung wird aktiv oder befasst sich mit dem Anliegen, bejaht es grundsätzlich, beauftragt Personen.
-- Ein Team wird gebildet, Verantwortlichkeiten sind geklärt, die konkrete Arbeit beginnt.
-- Verständigung über Ziele und Zielgruppen.
-- Ermittlung der Interessen, die befriedigt werden sollen, evtl. mit Hilfe einer Referenzgruppe die relevanten Fragen ermitteln.
-- Verständigung über das Set an Medien, das den Horizont bildet. Beginnen mit einem Medium.
-- Verteilung der Aufgaben (Text, Fotos, Layout, Druck, usw.).
-- Herstellung eines Kostenplans und Genehmigung durch die Gemeindeleitung.
-- Sammeln von Material.
-- Sichten, reduzieren und darstellen des Materials.
-- Schreiben durch Einzelne, gegenlesen lassen.
-- Redaktion der Beiträge (die Verantwortlichen entscheiden im Konfliktfall).
-- Probelayout, Redaktion.

Weiter: Typologie.

Zur Sache: Word-Dokument "Papier in der Kirche" von Gunther Seibold (Unterlagen für kirchenpädagogischen Methodenbaustein)


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