71088 Holzgerlingen: evang. Mauritiuskirche (1440) Direkt zu: Beschreibendes • Bildergalerie • Landkarte ◼ ADRESSE
Selbstdarstellung der Kirche durch die Gemeinde:
Wahrscheinlich hatte Holzgerlingen bei seiner ersten Erwähnung 1007 bereits eine Kirche, über sie ist jedoch nichts überliefert. Die heutige Mauritiuskirche stammt aus dem 15. Jahrhundert. Erzherzogin Mechthild von der Pfalz, die Mutter des Grafen Eberhard im Bart, ermöglichte den für eine Dorfkirche außergewöhnlich großen und kunstvollen Bau. Holzgerlingen lag in ihrem Witwengut Böblingen, wo sie sich bis zu ihrem Tod 1482 regelmäßig aufhielt. Die Kirche wurde im für die Zeit typischen spätgotischen Stil erbaut und erhielt in Chor und Sakristei ein Netzgewölbe mit aufwendig verzierten Schlusssteinen. Mechthilds Wappen ist auf einem der Schlusssteine im Chor zu sehen. Im Laufe der Zeit kam es immer wieder zu Umbauten: um 1600 (Jahreszahl auf der Kanzelstütze) wurde eine Kanzel eingebaut, der heutige Kanzelkorb stammt von 1926. Im 17. Jh. wurde durch eine hölzerne Empore Platz für mehr Kirchenbesucher geschaffen (an einer Stütze ist die Jahreszahl 1677 erkennbar). Die Empore wurde durch eine Außentreppe erschlossen und Anfang des 18. Jh. mit barocken Tafelbildern verziert. Sie zeigen biblische Szenen von Adam und Eva bis Christi Himmelfahrt. Aus dem 17./18. Jahrhundert sind hölzerne und steinerne Epitaphien im Innen- und Außenbereich sowie Beschläge an der Tür zwischen Chor und Sakristei erhalten. Das heutige Dach des Turms wurde nach einem schweren Brand 1768 neu aufgebaut. Im Chor befindet sich ein Luther-Portrait des Malers Schlotterbeck aus Böblingen aus dem Jahr 1817. Die Glasfenster im Chor wurden vom Kunstmaler Kohler aus Degerloch 1938 angefertigt. Sie stellen Jesu Wirken von Geburt bis Himmelfahrt dar. Mauritiuskirche Holzgerlingen in Ansicht kirchbau.de (andere Daten zu Beschreibung und Geschichte)
GEOBDEZ 48.639421
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