74865 Neckarzimmern: Mahnmal für die deportierten Juden Badens Direkt zu: Beschreibendes • Bildergalerie • Landkarte ◼ ADRESSE
Selbstdarstellung der Kirche durch die Gemeinde:
Mahnmal für die am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportierten Jüdinnen und Juden Badens - auf dem Gelände der Evangelischen Jugendbildungsstätte Neckarzimmern. Ein Betonband in Form eines Davidsterns, etwa zwanzig auf zwanzig Meter groß, ist in eine Wiese auf dem Gelände der Evangelischen Jugendbildungsstätte Neckarzimmern eingeschrieben. Diese Bodenskulptur bietet Platz für Erinnerungssteine aus den 138 badischen Gemeinden, deren jüdische Bürger am 22.10.1940 nach Südwestfrankreich in das Lager Gurs verschleppt wurden. Es wird jeweils ein Stein in Neckarzimmern und im Heimatort der Juden aufgestellt. In Baden waren über 5600 Personen aus insgesamt 138 Gemeinden von der Deportation betroffen. Die meisten von ihnen lebten in Mannheim (über 2000 Personen) und in Karlsruhe (etwa 900), aus einigen Orten wurde nur eine Person deportiert, wie beispielsweise aus dem kleinen Weiler Saig im Hochschwarzwald. In etlichen der 137 Gemeinden ist heute das Gedenken an den 22. Oktober 1940 Teil der kommunalen Erinnerungskultur, in anderen Orten ist nicht einmal mehr bekannt, dass jüdische Menschen dort lebten und von dort verschleppt wurden. Das Mahnmal ist das Ergebnis des von beiden großen Kirchen in Baden getragenes „Ökumenische Jugendprojekt Mahnmal“. Im Rahmen dieses Jugendprojektes sollen in jedem der Orte, in denen damals Deportationen stattfanden, Jugendgruppen oder Schulklassen sich mit der Deportationsgeschichte auseinandersetzen und zwei Gedenksteine gestalten. Einer der beiden Steine soll in der Gemeinde bleiben und dort einen angemessen Standort erhalten, der andere wird Teil des zentralen Mahnmals in Neckarzimmern. So hat das Projekt einen dualen Charakter mit dem Mahnmal als zentralen Fixpunkt und den dezentralen Aktivitäten der Gruppen vor Ort. Das Mahnmal ist die einzige Gedenkstätte in Baden, die an die landesweite Deportation am 22. Oktober 1940 erinnert. Der künstlerische Leiter des Projektes, Karl Vollmer aus Gondelsheim, von dem der Entwurf für die Bodenskulptur stammt, verweist auf den Prozesscharakter des Projektes. Er selbst habe lediglich den „statischen Teil“ geschaffen. „Der andere Teil – der dynamische – ist die Erinnerungsarbeit der Jugend in den Heimatgemeinden und die Anfertigung der Steine als Erinnerungszeichen.“ Die bisher auf der Bodenskulptur eingebrachten Steine aus 108 Deportationsorten sind eindringliche Zeugnisse der Auseinandersetzung ihrer jugendlicher Schöpfer mit den Schicksale der jüdischen Bevölkerung ihrer Heimatgemeinden. Das Mahnmal stößt bei den in der Jugendbildungsstätte untergebrachten Gruppen und Schulklassen auf großes Interesse. Etliche integrieren es in ihr Tagungsoder Freizeitprogramm. Es kommen auch Gruppen aus den Deportationsorten und besuchen die Gedenkstätten der Umgebung. Interessant ist die Beobachtung, dass nicht nur Jugendliche, sondern zunehmend auch Einzelbesucher, Wandergruppen oder Menschen jeden Alters, die einen persönlichen Bezug zu den Deportierten des 22. Oktober 1940 haben, den Weg nach Neckarzimmern finden. Weiterer Träger: Erzbischöfliches Seelsorgeamt / Abteilung Jugendpastoral Jugendarbeit. Das Mahnmal für die deportierten Juden Badens liegt auf dem Gelände der Evangelischen Jugendbildungsstätte Neckarzimmern oberhalb der Häuser. Unweit davon liegt auch die Waldkapelle Neckarzimmern; sie ist ebenfalls in dieser Kirchen-App enthalten. Im Empfang der Jugendbildungsstätte erhalten Sie weitere Informationen; Sie können auch in der Arbeitsstelle Frieden anrufen. Sie erreichen das Mahnmal, wenn Sie vor der Jugendbildungsstätte parken und über das Gelände der Jugendbildungsstätte gehen. Die Jugendbildungsstätte ist täglich von mind. von 9 bis 18 Uhr offen. Das Mahnmal liegt auch am Fernwanderweg Neckarsteig (von Heilbronn nach Heidelberg), der oberhalb der Jugendbildungsstätte entlang führt www.mahnmal-neckarzimmern.de und www.ekiba.de/html/content/jugendprojekt_mahnmal.html Mahnmal für die deportierten Juden Badens Neckarzimmern in Ansicht kirchbau.de (andere Daten zu Beschreibung und Geschichte)
GEOBDEZ 49.32414
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